kurzer zwischenbericht

japs. die tage haben’s in sich. meine ersten beiden referate hab ich hinter mir, eines steht mir noch bevor. das degas-referat über den place de la concorde  ist mir richtig gut gelungen, dafür hab ich mich auch mächtig angestrengt. die ausarbeitung hat mir viel spaß gemacht, ich konnte viel mit fotografie arbeiten, sehr schön. hab danach viele komplimente bekommen, es war wirklich sehr erfreulich!

uni westflügel - bildungsprotest

das referat im seminar „blick auf die welt“ war hingegen eher durchwachsen denn gut. das thema ist aber auch sehr schwer für mich. ich musste fünf kreuzigungen (bilder dazu übrigens auf der seite „kunst“) miteinander vergleichen, allein das war schon heftig. ich hab auch keine ahnung, wie ich die arbeit schreiben soll, denn wir müssen sämtliche klischees hinterfragen und das alles werkbezogen. es ist sehr interessant, übersteigt aber meinen kunsthistorischen horizont. dann geht es dazu noch um das 15. jahrhundert, einer zeit, in der ich alles andere als sattelfest bin – den wiener zyklen sei dank. da merkt man, wie sehr diese horrorprüfungen ihr ziel verfehlen. und ich meine, ich bin nicht die einzige, der es so geht.

s'hertzerl

auf der kunstgeschichte hier gab es übrigens gerade hearings für eine juniorprofessur. das wurde von allen professoren beworben, unsere stadtrundgänge sind sogar ausgefallen dafür, weil der prof wollte, dass die studenten da dabei sein müssen. hier darf man auch als student mitbestimmen – nach den hearings dürfen alle studenten, die sich dafür interessieren, ihre stimme für drei favoriten abgeben. ein kollege aus münchen – und deshalb schreib ich das auch hier – hat dann in der fragerunde gemeint, dass er gerne hier in hamburg unterrichten würde, da die münchener kunstgeschichte wie auch die wiener – das hat er extra betont – ja leider die studenten nur zum auswendig lernen animiere und er damit nichts anfangen kann. bitte, liebe kollegen, nur damit euch das klar ist: woanders gelten wir als doofköppe, die nicht selbständig denken können! ich selbst hatte nie dieses gefühl, weil ich das glück hatte, nur die pflichtprüfungen bei denen zu absolvieren, die für diesen ruf verantwortlich sind. für die kür habe ich mir meine kandidaten gesucht und bin sehr froh darüber, auf der anderen, wesentlich besseren seite der wiener kunstgeschichte zu stehen. bei den anderen hätte ich auch gar keine chance, denn ich kann vieles, aber nicht auswendig lernen.

ein sonntag nachmittag am schulterblatt

das highlight der vergangenen tage war der hafengeburtstag voriges wochenende. hamburg feiert im mai immer seinen hafen und dafür geht’s drei tage rund. mit musikbühnen, jahrmarkt, schlepperballett, feuerwerk und konsorten. davon interessiert mich aber gar nix, ich wollt nur die schiffe bei der einlauf- und auslaufparade sehen. und ich bin nicht enttäuscht worden, denn es war sehr aufregend und wunderschön für mich. die landungsbrücken sind übergequollen vor menschen, hauptsächlich alte und familien (wenn jung, dann nur in pärchen-konstellation…) – aber das alles war mir egal: ich hatte nur noch augen für die schiffe. mich hat so eine große sehnsucht gepackt, als sie so an mir vorüber sind, am liebsten hätte ich gleich angeheuert und wär mitgefahren mit ’nem zweimast-klipper, dreimast-schoner oder gleich der viermast-bark sedow. manche dieser schönheiten wollte das verkehrsministerium erst nicht mitfahren lassen, weil auf sie nicht der anti-terror code „isps“ anwendbar ist… durften dann aber doch mit einem gültigen anti-terror-zertifikat. freunde, in was für zeiten leben wir?

viel müll am hafen

skandal am rande: die schweizer schickten ihre überschall-staffel „patrouille suisse“ und nachdem sie am sonntag vor der auslaufparade ihre – zugegebenermaßen – beeindruckende flugkünste über dem hafen gezeigt haben, gab es am darauf folgenden tag einen mords krawall darum. die alten hätten sich wieder in kriegszeiten versetzt gefühlt, die kinder hätten sich arg erschreckt und überhaupt nach rammstein, wie kann man bloß. komisch, ich bin für solche aufreger sonst auch immer zu haben, aber als die flieger so über mich drüber geschossen sind, hab ich keinen gedanken daran verschwendet, dass es irgendwie gefährlich für mich sein könnte. ich war einfach nur beeindruckt, noch dazu kam vom sprecher auf den landungsbrücken immer die infos über die formationen, mit welcher geschwindigkeit sie gerade dahin zischen und welchen abstand die flugzeuge untereinander haben. es war meine erste „flugshow“ und wenn die zeitungen nicht voll davon gewesen wären, hätte ich es auch wieder vergessen. die schiffe hingegen waren für mich unvergesslich.

über den landungsbrücken

sonst treib ich zur zeit nicht allzu viel unfug, weil ich mich für die uni anstrenge. oder für mich, man weiß das nicht genau. nächsten montag steht mein drittes referat an und zwei arbeiten möchte ich auch noch fertig machen bis zu den pfingstferien. dann geht es für ein paar tage nach wien und kärnten – katzen verfrachten, denn patrick zieht ende juni aus der wiener wohnung aus. die pelzigen werde ich zu meinen eltern nach kärnten bringen, die werden quasi zur sommerfrische auf’s land geschickt. zwei, drei monate kärnten, ob ich sie danach überhaupt noch dazu überreden kann, wieder mit nach wien zu kommen? ohne sie geht es aber nicht, sie fehlen mir sehr. manchmal huscht hier eine durch den hof und dann gerate ich immer in totale verzückung. sie werden mir selbst auch die heimreise erleichtern, denn dafür lohnt es sich, zurück zu kehren. sonst könnt ich hier bleiben, bis auf ein paar freunde fehlt mir nicht viel. hamburg ist gut zu mir.

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