tschüs elbe, ciao st. pauli, danke hamburg!

6. August, 2009

stadtwappen

buhu, es ist also vorbei… ich kann es noch gar nicht fassen. als schockminderung gönne ich mir noch ein paar tage berlin, bevor es wieder nach wien geht. au mann, hambuich wird mir fehlen, noch habe ich es nicht realisiert. es kommt mir so vor, als hätte ich urlaub und würde am wochenende wieder zurück fahren. aber maria ist schon wieder eingezogen, ich kann es bezeugen… gestern kamen sie und ihre eltern mit einem anhänger voller kisten und kramzeugs, ein trauriger anblick. ich bin dann auch gleich los und habe mich wacker durch den wacken- rückreiseverkehr geschlagen. jetzt bin ich im dicken b, bärlin… mir tundie füße weh und ich bin hundemüde, weil hier alles so weit voneinander entfernt ist, man muss ganz schön viel laufen.

ich habe die letzten tage in meiner schönen hanse voll genossen. das wetter war spitze, die menschen so lieb zu mir, wie werde ich das alles vermissen! ich habe so viel gesehen, gelernt und erlebt. so viele liebe menschen haben meinen weg gekreuzt und ich hoffe, dass einige kontakte für längere zeit halten. im november werde ich auf jeden fall wieder nach hh fahren, da findet der kunsthistoriker studierenden kongress statt – ich hoffe, ich kann ein paar leute animieren mitzufahren. 

das liebe mietzerl

mareike und eine freundin

mit mareike und ihren freundinnen habe ich den letzten abend verbracht, sie haben mir einen super abschied bereitet. wir waren bei einem konzert im knust und danach im grünen jäger, sehr schön. das packen und zusammen räumen in der wohnung war dann nicht so toll, aber alles hat wohl mal ein ende…

ich hab's mir schön gemütlich gemacht...

mit nina war es auch sehr feinerle, wir haben uns super verstanden, bin froh, dass ich so eine liebe „erwischt“ hab als kollegin, wir waren doch oft zusammen. ich war die woche noch mal nen nachmittag mit ihr zusammen und wir haben die neue hafencity zu guter letzt doch noch angesehen. ist ja ein schräges viertel. bilder davon und noch ganz viele mehr sind noch mal auf der seite „hambuich“ aufbereitet.

nina liebt den backsteinexpressionismus hamburgs...

nina pappsatt nach dem letzten abendmahl im beira rio

ich möchte allen danken, die auf meinem blog hin und wieder vorbei gesurft sind, um ein wenig meinen eindrücken zu folgen. ich hatte manchmal richtig viele zugriffe, in den vergangenen vier monaten über 1500 und das ist für diesen miniblog doch recht viel. 

stimmt!

st. pauli forever!

hamburg, du hast mir eine unvergessliche zeit bereitet – ich danke dir von ganzem herzen!!!! hoffentlich sehen wir uns bald wieder!!!!!!

mein lieber telemichel

*vorhang*


summer in the city

21. Juli, 2009

au mann, ganz bald ist es schon wieder vorbei: mein abenteuer hamburg. viel zu schnell und viel zu schön ist die zeit verflogen. aber noch ist es nicht soweit, noch bin ich hier und ich genieße jede sekunde. nachdem sich doch ganz schnell dieses heimelige gefühl ausgebreitet hat und der alltag eingekehrt ist, erlebe ich diese tage noch einmal ganz bewusst. jetzt ist wieder jeder schritt und jeder blick wertvoll. ich habe mich verliebt in hammonia.

allegorie der hammonia am hamburger rathaus

das semester ist auch wie im flug vergangen, gestern hatte ich meine letzte prüfung über die stadtrundgänge. note 1,3 – wie komisch ist das denn? auf die note von der wagner warte ich noch, da hatte ich meine erste multiple-choice-klausur, sehr eigenartig. ich bin so froh, dass ich nicht im bachelor-studienplan gelandet bin, das ist ja ein riesiger blödsinn. die note sollte diese woche eintrudeln. eine arbeit gebe ich noch in hamburg ab, zwei werde ich in wien fertig schreiben. es ist alles gut gegangen. ich werde die uhh vermissen, ich habe hier viel gelernt und viele der profs haben mein kunsthistorisches verständnis enorm beeinflusst. eine davon war die wagner, sie wurde am freitag in den ruhestand verabschiedet, es war eine große, schöne feier. martin warnke hat einen vortrag gehalten, jetzt habe ich den auch noch live erlebt, auch nicht schlecht. die andere war sicher die karin gludo. – was für eine tolle frau und so derart intelligent und wissend, sehr beeindruckend. selbst der kurze auftritt vom aurenhammer hat meinen blick vom quattrocento grundlegend verändert. danke an kemp für sein lebenswerk und fleckner, dass er meinen blick weiter verschärft hat. selbst die eine, die ich hier nicht nennen will, hat auf ihre art etwas wertvolles. hipp hat mir hamburg gezeigt, selbst die prüfung bei ihm war super. er hat uns nach unseren eindrücken gefragt, sich für unsere meinungen interessiert und sogar über wiener architektur haben wir was von ihm gelernt. ein echter tausendsassa. das auslandssemester hat sich voll ausgezahlt und ich kann viel mitnehmen für mein weiteres studium. was ich noch erwähnen muss: die hamburger professoren haben es tatsächlich geschafft, die ungeliebte präsidentin „raketen-moni“ abzusetzen – was für ein unglaublicher erfolg! so etwas ist wohl nur in der freien hansestadt möglich.

uni hauptgebäude

die tage verbringe ich natürlich gerne mit all den lieben menschen, die ich hier so kennen gelernt habe. es gab einige sehr feine grill- und chillabende im wohlerspark und im park fiction. vor allem am hafen beim pudel ist die atmosphäre einfach umwerfend, ich könnte stundenlang dort sitzen, plaudern, lachen, astra trinken und rauchen. das wetter spielt auch immer schön mit, ich kann mich nicht beklagen. maren hat sich für mich am meisten herauskristallisiert unter den leuten, ich hege wirklich tiefe freundschaftsgefühle für sie. ich hoffe, dass wir noch lange, lange in kontakt bleiben, sie ist so eine liebe. auch ihren freund toni mag ich voll gern, ein sehr offener und kommunikativer mensch. sie sind als pärchen äußerst angenehm, ich fühle mich richtig wohl bei und mit ihnen. im wien kommen sie (gemeinsam mit tonis beiden brüdern) nach wien, ich möchte mich wirklich anstrengen, dass ich ihnen ein paar interessante wien-spaziergänge anbieten kann.

maren, nina und freundin im haus 73

eva, mareike, annika und freunde im park fiction

zhonghua, aurel, steffi und nina im wohlerspark

leider lässt das wetter gerade dann zu wünschen übrig, wenn mich jemand besuchen kommt. so auch wieder, als meine schwester vor zwei wochen hier war. wir haben uns ja das letzte mal im februar in toronto gesehen und dann wieder in fuhlsbüttel am flughafen – strange. aber es war sehr feinerle, sie war das erste mal in der schönen hanse und hat sich auch gleich auf den ersten eindruck hin verliebt, schietwetter hin oder her: hamburg ist einfach geil!

bierbankerl am schulterblatt

glücklicherweise gab es immer nur kurze schauer und im nu war wieder alles vorbei. wir waren im viertel unterwegs, am flohmarkt, am hafen, haben ne rundfahrt gemacht, waren am elbstrand, sind mit der hafenfähre gefahren, haben lecker nordseekrabben und seeteufel gegessen, waren bei cosimo pizza tanken und sogar gossip im docks am kiez haben wir gesehen. es war auch für mich ein wunderschönes wochenende. etliche fotos davon hab ich auf der seite „hambuich“ online gestellt. 

katze steht auf hamburg

nordseekrabbenbrötchen

hafenrundfahrt - blick auf den michel

regenbogen überm elbstrand

nimm mich mit, schifferl!

telemichel

höhepunkt des vergangenen monats war aber zweifelsohne das schanzenfest am 4. juli. das findet immer illegal statt, ist aber sehr feinerle. die straßen rund um das schulterblatt werden für einen tag gesperrt, in denen die anwohner dann für einige stunden einen wunderbaren flohmarkt aus dem hut zaubern. es gibt selbstgebackene kuchen und selbstgekochtes, oft veganes essen, billigen caipirinha und lecker bierchen. neben der roten flora wurde eine bühne aufgestellt, auf der einige bands aufgetreten sind. ich war tagsüber schon ein paar stunden dort und dann nachmittags nochmal mit nina. wir waren dann bei maren und toni zum essen eingeladen und somit den beginn der ausschreitungen nicht mitbekommen.

einladung zum schanzenfest

einladung zum schanzenfest

so gegen 22:00 uhr haben dann 1800 bullen die straßen gesäumt und somit ging ein straßenkampf mit den autonomen los, der bis frühmorgens andauern sollte. wir saßen am balkon und haben die sirenen heulen gehört. eigentlich waren wir noch mit eva und einer freundin verabredet und deshalb gingen wir um halb elf wieder zum schulterblatt. dort hatten die wasserwerfer schon gewüttet, es roch wie nach einem sommergewitter. nina ist dann gleich verschwunden, aber ich wollte mir das spektakel doch einmal aus der nähe betrachten. ich habe eine sehr nette lady kennengelernt, mit der ich hier und dort am straßenrand gesessen bin, um diese eigenartigen szenen zu erleben. (infos auf indymedia: http://de.indymedia.org/2009/07/255387.shtml sowie http://de.indymedia.org/2009/07/255389.shtml)

regierung stürzen am schulterblatt

schanzenfest in der susannenstraße

rote flora

ich möchte hier auch fotos vom fest zeigen (mehr auch auf der seite „panorama“), weil das leider in der ganzen medienhetze, die noch nachts los ging, völlig untergegangen ist. zahlreiche videos über die ausschreitungen gibt es auf youtube (http://www.youtube.com/results?search_query=schanzenfest+2009&search_type=&aq=f). dass dies eine ernst zu nehmende form des widerstandes gegen rezession und gentrifizierung sowie für eine freie stadt ist, haben die wenigsten verstanden. doch die jungen meinen es wirklich ernst, auch wenn viele krawallmacher darunter sind. sie einfach pauschal abzuurteilen und zu meinen, das seien alles nur idioten, ist mir viel zu einfach. schon eine woche vorher wurden schaufenster von großen ladenketten und fancy agenturen eingeschlagen, an acht verschiedenen plätzen hamburgs gingen bonzenautos zeitgleich in flammen auf und ein mcdonald’s hat in der gleichen woche am schanzenstern aufgemacht. es war schon im vorfeld klar: wenn die polizei kommt, werden hier die fetzen fliegen. wären sie nicht gekommen, wäre es wohl ruhig geblieben. für den 12. september ist das nächste fest geplant – wir werden sehen, welche konsequenzen die konservativen stadtväter aus dieser revolte ziehen wird. 

bartelsstraße - nach dem polizeieinsatz

schanzenstraße

macdonald's an der sternschanze

schanzenstraße

es kam beim fest auch zu zahlreichen übergriffen seitens der polizei. zum beispiel wurde das „jolly roger“ – die vereinskneipe vom fc st. pauli gegenüber vom millerntorstadion – grundlos angegriffen. angeblich haben sich dort autonome verschanzt, nachdem sie polizisten mit wurfgeschossen angegriffen haben. es wurden wasserwerfer und tränengas gegen unschuldige lokalbesucher eingesetzt. und es gab viele dieser „pannen“. die fußballfans haben eine woche später eine demo veranstaltet, an der kathrin und ich auch kurz teilgenommen haben. 3500 menschen sind durch das schanzenviertel gezogen und haben gegen polizeigewalt demonstriert. trotz hunderteschaften von bullen verlief diese veranstaltung aber sehr friedlich. heute nacht, nach der filmaufführung von „empire st. pauli“ soll es wieder eine demo geben. deshalb hör ich auch an dieser stelle auf und mache mich auf den weg.

hände weg vom jolly roger!

jap!


Sigmar Polke. Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen (Pop)

21. Juli, 2009

2. Teil der Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle

http://www.hamburger-kunsthalle.de/start/start.html

Sigmar Polke "Alice im Wunderland" 1972

Sigmar Polke/Achim Duchow "Original + Fälschung 18" 1973

Sigmar Polke "Fernsehbild (Kicker)" 1971/197

Katharina Sieverding "Scala" 1975


cecily brown, herbert tobias und herbert brandl in den deichtorhallen

21. Juli, 2009

Cecily Brown: http://www.deichtorhallen.de/622.html

Cecily Brown "The Girl Who Had Everything"

Cecily Brown "Crapolette"

Cecily Brown "High Society"

Cecily Brown "New Louboutin Pumps"

Cecily Brown "Paradise 3"

Cecily Brown "Summer Love"

Cecily Brown "Teenage Wildlife"

 

Herbert Tobias: http://www.deichtorhallen.de/633.html

Herbert Tobias "The Berlin-Party is over" Berlin 1961

Herbert Tobias "Klaus Kinski und Thomas Harlan" Paris 1952

Herbert Tobias "Andreas Baader" Berlin, um 1965

Herbert Tobias "Hildegard Knef" 1958

Herbert Tobias "Eisenacher Straße" Berlin, 1954

 

Herbert Brandl: http://www.deichtorhallen.de/595.html

Herbert Brandl "Ohne Titel" 2007

Herbert Brandl "Ohne Titel" 2003

Herbert Brandl "Ohne Titel" 2003

Herbert Brandl "Ohne Titel" 1991

Herbert Brandl "Ohne Titel" 2007


schietwetter-news

17. Juni, 2009

jap, juni is schietwetter und es wird wohl noch bis ende des monats so bleiben. die pfingstferien waren richtig kalt und feucht, aber das tief sollte sich wohl erledigt haben. es bleiben wolken, mal mehr, mal weniger, und gemäßigte temperaturen. abends wird’s meistens richtig schön und die sonne geht jetzt erst um 10 unter. hamburg lässt sich also nicht die laune verderben und ich schon gar nicht. 

stimmt!

so, meine kinderleins sind jetzt also in kärnten und treiben bei meinen eltern ihr unwesen. es taugt ihnen voll, was ich so höre, also allen beteiligten, den katzen und menschen. daddy hat ihnen jetzt einen eigenen eingang gebastelt, damit sie über das stiegenhaus in den garten kommen. meine letzte information war, dass sie die klappe in der tür noch nicht selbst bewegen wollen. sie warten, bis sie jemand für sie öffnet. bin gespannt, ob sie das noch lernen. aber sie sind ja klug, meine jungs.

firlefanz

mini

stinker

ein reines raubtier

in kärnten wurde ich wieder mit unmengen kasnudeln und luftgetrocknetem speck versorgt, jammi. karawankistan is a wahnsinn, aber das essen is einfach der hit! natürlich haben mir meine eltern auch ein fettes care-paket mitgegeben, davon wurde heute der letzte rest vertilgt. lecker war’s, dankeschön!

spooky-jo

in der nacht vom 3. auf den 4. juni ging’s dann wieder nach hamburg. unterwegs in salzburg hab ich ein blumenmädchen mitgenommen… also ich habe johanna dort getroffen und sind wir über münchen in den norden gedüst. war ganz feinerle, obwohl die tauernautobahn eine echte frechheit ist, muss ich schon sagen, der tunnel und die ganzen baustellen sind ja unzumutbar. aber rechtzeitig zur morgendlichen rush hour sind wir sicher in eimsbüttel gelandet. dann haben wir erst mal gefrühstückt und den halben tag verschlafen.

fink - foto aus dem www

ben howard - foto aus dem www

abends haben wir uns mit mareike und ihrer freundin annika getroffen, um vor dem fink-konzert in der prinzenbar sekt zu saufen. boa, ich hatte innerhalb einer stunde so einen in der krone, hammer. beim „vorsänger“, ben howard (http://www.myspace.com/benjaminjohnhoward), war ich noch ganz paralysiert, bei fink (http://www.myspace.com/finkmusic) aber wieder an deck. wow, schön, super, die location, klein und fein, die musik, schmoove, war ein feiner abend. ich glaube, johanna hat es auch gut gefallen, ich habe ihr die karte zum geburtstag geschenkt und es ihr erst bei der ankunft hier in hh verraten. ich hab mir finks neues album auf vinyl gegönnt und ihn – ganz teenielike – darauf signieren lassen. ihr könnt euch vorstellen, was gerade auf heavy rotation läuft bei mir… der abend mit den mädels am „hamburger berg“ war dann auch noch richtig lustig, das sind schon zwei verrückte hühner. ich muss mal ein foto nachliefern… auf jeden fall haben wir in rosis bar heinz strunk gesehen, weird. vor allem annika ist ganz ausgetickt deshalb.

prinzenbar - foto aus dem www

samstag war auch noch mal ein langer, toller tag. nachmittags waren wir am flohmarkt am neuen kamp und ich hab mir dort sieben bücher und drei mappen mit bildtafeln gekauft, konnte mich wieder gar nicht zurück halten. gegen abend spielten dann labrassbanda (http://www.myspace.com/labrassbanda) vor der hansaplatte auf, ich wollte die unbedingt mal sehen und die waren so spitze, hammer! geile liveband, sind noch ganz jung, haben ordentlich pfeffer im arsch und ihre musik reißt alle mit, man kann gar nicht anders, als zumindest mitwippen zu müssen. 

labrassbanda bringen ein ständchen

labrassbanda

labrassbanda

johanna hat sich einen sympathischen kauz angelacht dort, wir hatten viel spaß mit uwe. er war schon längere zeit auf den beinen, hat uns cassetten geschenkt und weg war er wieder. geiles intermezzo.

johanna und uwe

johanna und uwe

später haben wir uns mit lauren am kiez getroffen, die mit ihrem ex und dessen cousin in hamburg war für einen ganzen tag. übrigens im lehmitz, wo thomas wolf festgenommen wurde, ein schrecklicher schuppen. lauren kenne ich von meinem toronto-urlaub heuer im feber, sie ist dort die beste freundin meiner kleinen schwester und arbeitet im sneaky-dee’s, wo es die besten homemade-burgers torontos gibt. aber natürlich mag ich sie nicht nur deshalb… sie ist einfach eine rakete und total liebenswürdig. nach grässlichen mexikaner-shooters im lucky star sind wir danach aber in den pudel in der hafenstraße gewandert, weil dort nochmal labrassbanda aufspielten. das wahrscheinlich engste konzert, auf dem ich jemals war, aber auch eines der geilsten. es war picke-packe voll und alle haben getanzt. heinz strunk hat uns in den pudel verfolgt, er ist irgendwie eklig, weil er einen düsteren geschmack bei frauen hat. dort haben wir auch marco aus sachsen (alias sachsen-paule) kennen gelernt, der war so lustig, unglaublich. ein sympathisches bündel energie! er hat uns noch in die traurigste kneipe hamburgs geführt, den goldenen handschuh. um sechs uhr morgens waren wir dann fertig und glücklich wieder zu hause, hat sich ausgezahlt. 

lauren vor den toren der herbertstraße

swinging pudel

lauren und ihr süßer jan

lauren im goldenen handschuh

sachsen-paule im goldenen handschuh

deshalb: zum goldenen handschuh - foto von johanna

sonntag haben wir uns abends im 3001 kino „empire st. pauli“ angesehen, ein dokumentarfilm über den ausverkauf des stadtteils. fand ich sehr gelungen und der film ist auch wichtig, ich denke nicht nur für hamburg. denn das passiert ja überall: die bonzen kaufen sich in die viertel ein, die durch alternativ-kultur von anderen abheben, und zerstören mit ihrer geldgier alles, was das leben dort ausmacht. marode bausubstanz wird dem erdboden gleichgemacht, neue betonklötze hingestellt, in denen sich die miete kein normalsterblicher mehr leisten kann. und dann kommen lounges hin, wo man seinen champagner und kaffee in 66 geschmacksrichtungen schlürfen kann und die vorspeise fünfzehn euro kostet, das braucht der mensch, genau.

empire st. pauli - der film

überhaupt stellen sich allerorts menschen auf die beine und wollen die stadt vor einem ausverkauf hindern. vergangenen samstag gab es eine demo, die leider nicht allzu gut besucht war. dieses wochenende soll es nochmal einige veranstaltungen dazu geben. wenigstens gibt es ein paar leute, die sich engagieren. diese woche ist auch bundesweiter bildungsstreik gegen den bologna-prozess und hier in hamburg im speziellen auch gegen „raketen-moni“ (gebt den begriff mal in google ein…), die unipräsidentin, die den profs den mund verbietet und die geisteswissenschaften am liebsten begraben würde. get ready for take-off!

gegen gentrifizierung

ansonsten reichte das wetter leider nicht für großartige ausflüge, aber immerhin haben wir es einmal an den elbstrand geschafft und dort war es richtig schön, bombenwetter sozusagen. auf der seite „hambuich“ hab ich übrigens wieder einige neue fotos online gestellt, unter anderem auch die von övelgönne, so heißt’s da draußen am strand. und im portugiesenviertel haben sie danach gleich einen freudentanz aufgeführt, weil die sonne mal wieder lachte!

brasilianische musikgruppe maracatu

ich hab mich richtig schön erholt, war schön faul und komm – wie immer nach den ferien – schwer in die gänge. jetzt stehen die arbeiten an, noch nicht mal die degas hab ich fertig. ich bin noch gut im zeitplan, muss mich aber sputen, wenn ich das bis semesterende, mitte juli, fertig haben will. bei kemp schreib ich jetzt über hokusai (sprich hoksai, das u bleibt stumm), sehr schön, aber ich weiß noch nicht, worum es gehen soll. er fordert ja eine arbeit, die zu seinen thesen passt. ich muss mich wohl bald mal in die bibliothek hocken und bücher wälzen. aber mit dem thema bin ich rundum zufrieden. bei der amerikanischen malerei werde ich mich den floßbildern von bingham widmen und dann noch mein neapel-venedig-flandern-wahnsinn. aber heute erst mal demo – freundschaft!


sigmar polke. wir kleinbürger! zeitgenossen und zeitgenossinnen. teil 1: clique. in der hamburger kunsthalle

17. Juni, 2009

http://www.hamburger-kunsthalle.de/archiv/seiten/polke_2008.html

Schweineschlachten (Wir Kleinbürger), 1976

Supermarkets (Wir Kleinbürger), 1976

Can you always believe your eyes? (Wir Kleinbürger) , 1976

Pille, (Wir Kleinbürger), 1976

Neu Guinea, (Wir Kleinbürger), 1976


halbzeit!

1. Juni, 2009

die zeit verfliegt, die hälfte meines auslandssemesters ist schon um, wahnsinn. ich bin gerade für zwei tage in wien, um meine katzenkinder dann weiter nach kärnten zu meinen eltern zu verfrachten, die süßen machen sommerfrische am land, recht haben sie. ich habe sie sosehr vermisst und genieße ihre gegenwart enorm. das leben ist um einiges langweiliger ohne sie und auch kälter, denn so lustig und wild sie auch sind, so süß und kuschelig können sie auch sein, wenn sie wollen. ich bin so dankbar, dass es sie gibt und sie bei mir sind. sie bedeuten mir viel, sind ja der oft zitierte kinderersatz. und wie gut passt das zu mir: weiblich, zweiunddreißig, studentin, alleinstehend. jaja.

viva calvin, yeah!

die ankunft in wien war wieder mal ein kleiner kulturschock: das erste, was ich gesehen hab, war ein strache-plakat, wie ekelhaft (genau wie nach meinem letzten sardinien-urlaub im herbst, knapp vor den nationalratswahlen). und hier im süden ist es kälter als im norden, echtes schietwetter, bin ich gar nicht mehr gewohnt, denn wettermäßig bin ich von hamburg sehr verwöhnt. es gab weder eine 30-grad-hitzewelle noch tagelang regen, es ist frühlingshaft angenehm. in wien gibt es auch so wenige bäume und anderes grünzeugs an den straßenrändern, nur parkplätze. viel zu viel beton, zu wenig leben. habe mir fest vorgenommen, die verbleibende zeit in der hansestadt umso mehr zu genießen, tief durchzuatmen, die gute luft zu genießen, dieses eigenartige, eingebildete gefühl der freiheit in der freien und hansestadt.

chilehaus

gerade aber die vergangenen tage war ich wieder viel mit dem kopf auf der uni in wien. mein job in der fotothek ist wohl perdu, weil es keine kohle mehr gibt. voll blöd, dabei brauch ich nach hamburg so dringend geld. bin schon gespannt, wo es mich wieder hin verschlagen wird. ich hoffe, es wird nicht allzu stupide, da bekomm ich ganz schnell schlechte laune. einen job hab ich zwar schon fix, aber da is kohlemäßig nix drin: ich mach nämlich ab oktober das proseminar-tutorium vom vas.*, den prof hatte ich selbst schon bei meinem ps2. ihm habe ich meine arbeit über alois h. zu verdanken, er hat mich auf meinem weg schon sehr beeinflusst und ich fühl mich so geehrt, dass er sich für mich entschieden hat. ich hab ihm vor zwei, drei wochen eine mail geschickt, weil er gerade in karenz ist. hab ihm erzählt, dass ich gerade in hamburg bin und was ich da so treib auf der uni, und ihn dann ganz rotzfrech gefragt, wie denn das mit seiner tutorienstelle abläuft. das war an einem freitag. am montag drauf kam ne mail von einer sekretärin des instituts, vas.* hätte ihr gesagt, dass ich sein tutorium übernehme. hehe, geile sache. diese woche hat er mir dann mal gemailt und mich mit frau kollegin angesprochen, super. nicht, dass ich eine karriere in der lehre anstrebe, aber es macht sich gut für den universitären werdegang. noch dazu geht es, so hat er mir geschrieben, um den vierten stand, arbeiter und die kunst, wow! ich werde also selbst wieder enorm viel dazu lernen und freue mich schon total drauf.

sprinkenhof

es ist auch wichtig, wieder ein ziel vor augen zu haben. noch dazu läuft mein mietvertrag ende des jahres aus und wenn ich was hasse, dann kein ziel zu haben, in der luft zu hängen, das kann ich gar nicht ab. bis dato sind mir wohnungen und jobs aber immer in den schoß gefallen und so hoffe ich auf das beste, aber natürlich mache ich mir einen kopf, wie man so schön sagt, ich kann einfach nicht anders. ich bin zu sehr auf sicherheit bedacht, als dass ich einfach so in den tag hinein leben könnte. erzkonservativ bin ich diesbezüglich, es ist eigentlich beschämend.

nina irgendwo in der ferdinandstraße

mein drittes referat auf der uhh (muhaha!) habe ich nun auch erfolgreich hinter mich gebracht. amerikanische malerei des 19. jh. – ich hab mich mit george caleb bingham beschäftigt, sehr interessant. er lebte in missouri und war schwer politisch, hat sich viele gedanken gemacht und sich sogar für das repräsentantenhaus wählen lassen. in seinen bildern steckt sozialkritik und hoffnung, starker spagat, den er vollzogen hat. leider kämpf ich mit der lehrveranstaltungsleiterin ein wenig und hab mich deshalb nicht sonderlich bemühlt. die professorin meinte aber, es sei sehr gut gewesen. der überzeugung bin ich nicht, aber wenn sie meint, will ich sie nicht vom gegenteil überzeugen… aber jetzt hab ich erst mal ferien und die will ich auch genießen. muss dann eh noch im juni meine arbeiten schreiben, vier am stück, eine fürn kemp, uiuiui.

stiegenhaus in nem kontorhaus

kinder, ich war wieder bei fernando da costa im portugiesenviertel – der waaaaaahnsinn! seeteufel, seeteufel, seeteufel. obrigado, obrigado, obrigado!!! diesmal mit ninalein, wir haben uns mal was gegönnt. haben wir uns aber auch verdient, wir sind so brav in hamburg – könnt’s stolz auf uns sein. am mittwoch fahr ich mit johanna nach hamburg und sie bleibt für eine woche. freue mich schon total, wieder die stadt mit ihr unsicher zu machen. und dann gemma auch fisch essen, fisch essen, fisch essen! jamm. und schifferl fahren und tralala. quasi auch ein urlaub für mich – bericht folgt!


kurzer zwischenbericht

18. Mai, 2009

japs. die tage haben’s in sich. meine ersten beiden referate hab ich hinter mir, eines steht mir noch bevor. das degas-referat über den place de la concorde  ist mir richtig gut gelungen, dafür hab ich mich auch mächtig angestrengt. die ausarbeitung hat mir viel spaß gemacht, ich konnte viel mit fotografie arbeiten, sehr schön. hab danach viele komplimente bekommen, es war wirklich sehr erfreulich!

uni westflügel - bildungsprotest

das referat im seminar „blick auf die welt“ war hingegen eher durchwachsen denn gut. das thema ist aber auch sehr schwer für mich. ich musste fünf kreuzigungen (bilder dazu übrigens auf der seite „kunst“) miteinander vergleichen, allein das war schon heftig. ich hab auch keine ahnung, wie ich die arbeit schreiben soll, denn wir müssen sämtliche klischees hinterfragen und das alles werkbezogen. es ist sehr interessant, übersteigt aber meinen kunsthistorischen horizont. dann geht es dazu noch um das 15. jahrhundert, einer zeit, in der ich alles andere als sattelfest bin – den wiener zyklen sei dank. da merkt man, wie sehr diese horrorprüfungen ihr ziel verfehlen. und ich meine, ich bin nicht die einzige, der es so geht.

s'hertzerl

auf der kunstgeschichte hier gab es übrigens gerade hearings für eine juniorprofessur. das wurde von allen professoren beworben, unsere stadtrundgänge sind sogar ausgefallen dafür, weil der prof wollte, dass die studenten da dabei sein müssen. hier darf man auch als student mitbestimmen – nach den hearings dürfen alle studenten, die sich dafür interessieren, ihre stimme für drei favoriten abgeben. ein kollege aus münchen – und deshalb schreib ich das auch hier – hat dann in der fragerunde gemeint, dass er gerne hier in hamburg unterrichten würde, da die münchener kunstgeschichte wie auch die wiener – das hat er extra betont – ja leider die studenten nur zum auswendig lernen animiere und er damit nichts anfangen kann. bitte, liebe kollegen, nur damit euch das klar ist: woanders gelten wir als doofköppe, die nicht selbständig denken können! ich selbst hatte nie dieses gefühl, weil ich das glück hatte, nur die pflichtprüfungen bei denen zu absolvieren, die für diesen ruf verantwortlich sind. für die kür habe ich mir meine kandidaten gesucht und bin sehr froh darüber, auf der anderen, wesentlich besseren seite der wiener kunstgeschichte zu stehen. bei den anderen hätte ich auch gar keine chance, denn ich kann vieles, aber nicht auswendig lernen.

ein sonntag nachmittag am schulterblatt

das highlight der vergangenen tage war der hafengeburtstag voriges wochenende. hamburg feiert im mai immer seinen hafen und dafür geht’s drei tage rund. mit musikbühnen, jahrmarkt, schlepperballett, feuerwerk und konsorten. davon interessiert mich aber gar nix, ich wollt nur die schiffe bei der einlauf- und auslaufparade sehen. und ich bin nicht enttäuscht worden, denn es war sehr aufregend und wunderschön für mich. die landungsbrücken sind übergequollen vor menschen, hauptsächlich alte und familien (wenn jung, dann nur in pärchen-konstellation…) – aber das alles war mir egal: ich hatte nur noch augen für die schiffe. mich hat so eine große sehnsucht gepackt, als sie so an mir vorüber sind, am liebsten hätte ich gleich angeheuert und wär mitgefahren mit ’nem zweimast-klipper, dreimast-schoner oder gleich der viermast-bark sedow. manche dieser schönheiten wollte das verkehrsministerium erst nicht mitfahren lassen, weil auf sie nicht der anti-terror code „isps“ anwendbar ist… durften dann aber doch mit einem gültigen anti-terror-zertifikat. freunde, in was für zeiten leben wir?

viel müll am hafen

skandal am rande: die schweizer schickten ihre überschall-staffel „patrouille suisse“ und nachdem sie am sonntag vor der auslaufparade ihre – zugegebenermaßen – beeindruckende flugkünste über dem hafen gezeigt haben, gab es am darauf folgenden tag einen mords krawall darum. die alten hätten sich wieder in kriegszeiten versetzt gefühlt, die kinder hätten sich arg erschreckt und überhaupt nach rammstein, wie kann man bloß. komisch, ich bin für solche aufreger sonst auch immer zu haben, aber als die flieger so über mich drüber geschossen sind, hab ich keinen gedanken daran verschwendet, dass es irgendwie gefährlich für mich sein könnte. ich war einfach nur beeindruckt, noch dazu kam vom sprecher auf den landungsbrücken immer die infos über die formationen, mit welcher geschwindigkeit sie gerade dahin zischen und welchen abstand die flugzeuge untereinander haben. es war meine erste „flugshow“ und wenn die zeitungen nicht voll davon gewesen wären, hätte ich es auch wieder vergessen. die schiffe hingegen waren für mich unvergesslich.

über den landungsbrücken

sonst treib ich zur zeit nicht allzu viel unfug, weil ich mich für die uni anstrenge. oder für mich, man weiß das nicht genau. nächsten montag steht mein drittes referat an und zwei arbeiten möchte ich auch noch fertig machen bis zu den pfingstferien. dann geht es für ein paar tage nach wien und kärnten – katzen verfrachten, denn patrick zieht ende juni aus der wiener wohnung aus. die pelzigen werde ich zu meinen eltern nach kärnten bringen, die werden quasi zur sommerfrische auf’s land geschickt. zwei, drei monate kärnten, ob ich sie danach überhaupt noch dazu überreden kann, wieder mit nach wien zu kommen? ohne sie geht es aber nicht, sie fehlen mir sehr. manchmal huscht hier eine durch den hof und dann gerate ich immer in totale verzückung. sie werden mir selbst auch die heimreise erleichtern, denn dafür lohnt es sich, zurück zu kehren. sonst könnt ich hier bleiben, bis auf ein paar freunde fehlt mir nicht viel. hamburg ist gut zu mir.


was? das war schon der april?!

30. April, 2009

schon ein viertel der zeit vorbei, schon furchtbar nachlässig beim blog schreiben! aber ich hab schon sehr viel für die uni zu tun. mein drittes referat findet am 25. mai statt – bingham, amerikanische genremalerei. na servus: drei referate innerhalb von drei wochen – bin zur zeit gar nicht zu beneiden. die referatsverteilungen verlaufen hier seltsamer als in wien, davon bin ich etwas überrumpelt worden. aber so hab ich immerhin juni/juli weniger zu tun. und wenn das wetter hält, was es im april versprochen hat, wird’s ein geiler sommer. seit ich hier bin gab es vielleicht drei, vier bewölkte tage und zwei, drei mal regen. heute ist es zum ersten mal so richtig düster, so hab ich den tag gleich zu hause verbracht.

ich war in der vergangenen woche schon brav in der bibliothek, hatte mir auch bücher ausgeliehen übers wochenende. das degas-referat steht ja schon diesen sonntag an, bin schon aufgeregt. hab zwar schon viel material, die muse zum schreiben fehlt mir noch ein wenig. heut hab ich leider gar nicht viel weitergebracht, aber wird schon – hab bis dato immer alles geschafft auf der uni, warum sollte das hier in hamburg anders sein. was ich bis jetzt so mitbekommen habe, ist der anspruch zwar hoch, aber auch milde. dazu kommt noch, dass die semester hier in den seminaren bunt gemischt sind – das heißt, ich sitze neben zweit- und zwölftsemestrigen. mal was anderes. uwe fleck.*, der das degas-seminar leitet, ist ein guter kunsthistoriker und auch bemühter kunstpädagoge. er möchte vor allem unseren blick schärfen, da die meisten kollegen lieber interpretieren als sich um das formale zu kümmern. mir taugt seine art, er ist sehr ruhig und geduldig, bringt seine anliegen auch gut rüber. ich besuche nun auch – aus purem interesse – seine vorlesung montag mittag: 1937 – avantgarde und diktatur in deutschland, frankreich und spanien. spannendes thema gut aufbereitet, da setz ich mich gerne auch in zukunft rein.

platz der jüdischen deportationen neben der uni

der erste degas-block fand in der kunsthalle statt. es war samstag und proppenvoll und wir haben einen richtig kleinen eklat verursacht, weil wir vor einem bild ne stunde gestanden sind 🙂 so haben wir unsere diskussionen außerhalb des museums in die knallsonne verlegt. die atmosphäre im seminar ist also äußerst entspannt, der fleck.* sehr locker. hier hab ich auch mareike kennen gelernt, super sympathisch – sie war gleich ganz angetan, dass ich aus wien komme, weil sie es selbst liebt zu „wienern“. betrunken tauschen sie und ihre freundin gerne rezepte in wienerisch aus – ein paar ausschnitte durfte ich schon hören und muss zugeben, sie kann es ganz schön gut! sie hat sich auch als meine rauchfreundin herausgestellt, mit ihr zünd ich mir in den pausen ganz besonders gerne eine zigarette an. herrlich und ganz wichtig für mich.

st. petri

ach ja, dann gibt es da auch noch die stadtspaziergänge, die uns durch hamburg, lübeck und lüneburg führen werden. hermann hip.*, ein schwabe, der seit 1972 in hamburg ist, führt uns durch die stadt und erzählt uns interessante sachen. die spaziergänge dauern so um die drei stunden, also auch kein „bemmerl“, und manchmal stehen wir an stark frequentierten straßen, also ist das zuhören mitunter auch anstrengend. so komm ich auch in die innenstadt, die ich ja sonst so gar nicht mag. sie ist wie in wien: versnobt, verschönt, verlogen. aber mit dem dazugehörigen hintergrund durchaus spannend und man bekommt natürlich so ein insider-gefühl, weil man geht ja mit einem experten. der hip.* ist auch im denkmalschutz tätig, also sehr engagiert, und hat einen derartigen spaß an der sache, schön, so etwas hier zu erleben. dazu kommt noch, dass es bei dem geilen wetter natürlich auch höchst angenehm ist, so herum zu flanieren.

am jungfernstieg mit maren - foto von nina

leider entfällt die vorlesung mit den rundgängen diese und kommende woche. am 16. mai fahren wir schon nach lübeck – da war ich noch nie! aber dafür fängt morgen endlich, endlich die vorlesung von wolfgang kem.* an!! das wird mehr so eine vortragsreihe zu verschiedenen themen. für alle interessierte: ich werde die vorträge aufnehmen und online stellen – mailt mir, wenn ihr einen zugang dazu wollt. 

lauschen am jungfernstieg

das seminar bei der karin glu.* ist voll interessant, aber auch anstrengend. die texte, die wir bis dato lesen mussten, waren sehr schwer. ein wenig konnte ich jedoch beitragen bei den diskussionen. es geht um einen interessanten aspekt der post-colonial-studies: kulturtransfer. wenn man anfängt, darüber nachzudenken, hört man gar nicht mehr auf. wer beeinflusst wen, wo, warum, wie, wodurch – wie wird was verarbeitet, welche wertigkeiten, nutzen, ausbeutereien, bevormundungen… et cetera. versteht ihr? also das hirn fängt richtig zu dampfen an. also vor dem referat hab ich schon viel schiss, kenn mich gar nicht aus im quattrocento und die lehrveranstaltung ist so anspruchsvoll. mann, mann, mann. hab mir zur sicherheit gleich ein paar kreuzigungen genommen, weil ich ja ikonografisch auch mehr schwimm als sattelfest bin. pfoa, daran darf ich noch gar nicht denken! da muss ich kommende woche sooo reinackern, grauslich. noch dazu mach ich den auftakt zu den referaten, supa, gell? hab ich mir ganz toll ausgesucht. spitzenmäßig… *grummel*

nina vor der stabi am campus

aber ich will mich nicht beschweren, immerhin bin ich in hamburg, der schönsten stadt der welt *g* nein, das ist natürlich blödsinn, aber es lässt sich hervorragend leben hier. ich bin noch immer ganz happy-pepi mit dem fahrrad unterwegs – sogar mit dem auto bin ich jetzt schon zwei mal rumgekurvt. bald kenn ich mich richtig gut aus! auch meinen lieblingsitaliener hab ich auserkoren. gleich um die ecke in der weidenallee: l’incontro. da schmeckt die pizza wie in italien, hammergeil! und so ein guter vino di tavola, so lässt’s sich leben. bei der chefin, claudia, hab ich mich auch schon bemerkbar gemacht, die weiß schon, dass ich aus wien komme 😀

ich war dort vor jahren schon mal, als ich mal ne woche in hamburg verbracht habe. eben in der eimsbütteler straße, wo ich auch jetzt wohne. ich habe damals christof besucht, der mittlerweile in berlin wohnt und mich jetzt in hamburg besucht hat. auch lustig. er war vergangenes wochenende hier – wir haben uns jahrelang nicht mehr gesehen, war schon spannend. gemeinsam waren wir an der außenalster unterwegs und auch in zwei museen: dem mkg, museum für kunst und gewerbe, und den deichtorhallen (bilder der ausstellungen weiter unten). was ich noch nicht gepostet habe, ist, dass auch eine ausstellung über vicko von bülow alias loriot dabei war. da wurden auch viele seiner sketche gezeigt – ich hab mich herrlich amüsiert, da ich vieles noch nicht kannte (obwohl ich mittlerweile gesehen hab, dass youtube natürlich voll davon ist). er hat als zeichner angefangen und herrliche gustostückerln abgeliefert. mir war gar nicht klar, was für ein talent der typ doch ist. er hat u.a. bühnenbilder für eine oper entworfen, die man als kleine dioramen in beleuchteten schaukästen betrachten kann. sehr schöne stücke dabei, faszinierend.

christof mit meinem radl und zeigegestus

freitag nacht war ich mit christof am schulterblatt unterwegs und am wochenende ist es dort leider furchtbar. die ganzen kiddies haben die schanze entdeckt, es ist unerträglich. im dschungel war es ganz feinerle, denn der liegt in einer parallelstraße, fernab des ganzen wahnsinns. unter der woche ist es ganz okay, fast noch so, wie ich es vor jahren kennen gelernt habe. und jetzt ist es zwar ganz aufregend, weil die straße vollgestopft ist mit menschen – und das mitten in der nacht – und einmal durch spazieren ist ja ganz lustig, aber dort dann sitzen und fein trinken… naja. tagsüber hat man das kontrastprogramm mit den jungfamilien, weil die alternativen nun auch schon in die jahre gekommen sind und trotz kinder hier wohnen bleiben. bin mal gespannt, wer gewinnt: die partyszene oder die familien. die zeit wird’s zeigen.

schulterblatt am sonntag nachmittag

ach ja, zu hause in wien geht es zur zeit wieder rund, damit muss ich mich auch noch gedanklich beschäftigen. ich möchte mich ja für die studienrichtungsvertretung bei der kommenden öh-wahl aufstellen lassen und da gab es im vorfeld schon so viele differenzen, die nie ganz bereinigt wurden und einige meiner mitkandidaten haben jetzt auch ihre liebe mühe damit. und ich bin so weit weg und kann zur zeit gar nix machen. fühlt sich blöd an, trübt ein wenig meine stimmung. oder sind es die dunklen wolken? wer weiß das schon.

ich wollte eigentlich noch viel mehr schreiben, mir fallen aber gleich die augen zu. bin die kommenden tage übel beschäftigt, mal sehen, wann ich wieder zeit und muse finde für st. petra. stay tuned, ich bemühe mich…

(* name geändert, um google-spionage zu verhindern)


visual leader 2009. das beste aus zeitschriften und internet in den deichtorhallen

27. April, 2009

http://www.deichtorhallen.de/628.html

Giorgia Fiorio - Die Macht des Glaubens/Rituale verschiedener Religionen

Gleb Garanich - Georgienkrieg

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